Bei den Telekom (T-Mobile) Tarifen mit Datennutzung gibt es oft eine Flatrate mit gewissen Volumen, welches mit voller 3G (UMTS) Geschwindigkeit zu nutzen ist – 300 MB, 1 GB, 5 GB – je nach Tarif. Überschreitet man diese imaginäre Grenze bekommt man eine böse SMS und das Internet auf dem Smartphone oder mit dem Datenstick wird unerträglich langsam. Bei o2 hat man nun eben dieses verbrauchte Volumen über das Kundencenter und über eine App einsehbar gemacht.
Sind die Verbrauchsdaten abrechnungsrelevant?
Immer und immer wieder wurde bei der Telekom nachgefragt – unter anderem vom Pottblog und in diesem Jahr überrascht uns Telekom_hilft mit einer Antwort.
[tweet https://twitter.com/Telekom_hilft/status/153788235775090689]
Nach Auslegung der Telekom verstößt damit o2 allerdings gegen diverse Paragraphen (§ 97, Abs. 3, § 99, Abs. 1) des TKG. Aus den selben Gründen kann man den eigenen Kunden natürlich auch diesen Service nicht bieten – hier schreibt man Datenschutz groß.
In meinem T-Mobile Complete Mobile L habe ich 1 GB pro Monat dieses Highspeedvolumen und danach würde ich gedrosselt werden. Damit komme ich eigentlich gut aus. Ich kann am iPhone und am iPad (Multisim) sehen, wie viele Daten ich etwa transferiert habe. Diese Daten sind aber nicht die Daten, auf der die Telekom die Drosselung durchführt. Hier wird mal mehr oder mal weniger großzügig in 10 kb oder 100 kb Blöcke aufgerundet und man tappt im Dunklen, wo man wirklich steht und wie viel Highspeedvolumen man noch bis zum Monatsende zur Verfügung hat.
Für die Berechnung wie viel ich am Monatsende zahle, ist es in der Tat egal, da es ja eine Flatrate (mit Speedcap) ist und es nach Überschreitung des Limits für mich nicht teurer wird sondern lediglich langsamer. Damit wäre es korrekt, dass diese Daten nicht gespeichert werden (§ 97, Abs. 3, TKG).
Warum in aller Welt erhebt die Telekom dann scheinbar trotzdem diese Daten (wie viel Bits und Bytes ich transferiert habe) und führt ihr eine Relevanz zu, in dem sie die Drosselung danach berechnet?
Transparenz oder eine echte Flatrate
Der Ruf nach einer echten Flatrate würde hier wahrscheinlich den größten Anklang finden, aber die Netze sicher auch zum kollabieren bringen. Daher wäre es mir eigentlich am liebsten, wenn erst mal mehr Transparenz geben würde. Die Telekom (T-Mobile) benutzt hier wohl möglich die Daten, die sie nach ihrer eigenen Meinung ja gar nicht speichern dürfte und hält sie den Nutzern vor. Wenn die Daten doch offensichtlich da sind, dann sollten sie doch auch bitte den eigenen Kunden zur Verfügung gestellt werden. Gerade wenn nächsten Monat die SpeedOn Option kommt, dann benötigt man endlich Transparenz.
P.S.: Ich bin kein Paragraphenreiter – das ganze ist nur meine persönliche Meinung.